Glühwein selber machen — Noch nie war Glühwein so lecker!
Wie der Glühwein in die Tassen kam
Die genaue Entstehungsgeschichte des Glühweins ist bis zum heutigen Tag nicht vollständig bekannt. Man konnte jedoch herausfinden, dass bereits die Römer ähnliche Rezepturen kannten und anwendeten. Da der Wein damals oftmals sehr sauer war, mischten die Römer Wein und Gewürze miteinander, um diesen schmackhafter zu machen. Darüber hinaus verlängerte der beigefügte Honig und Zucker die Haltbarkeit des Weins. Allerdings nannte man diesen Wein schlussendlich Würzwein, da es in der Zubereitung keine Wärme gegeben hatte.
Der Würzwein war im Mittelalter bei den Fürsten und Königen in ganz Europa bekannt und sehr beliebt. Da die verwendeten Gewürze sehr hochpreisig waren, stellte der Würzwein auch ein Statussymbol dar.
Neben dem Genuss wurde der Würzwein auch auf Grund von gesundheitlichen Aspekten getrunken. Ein um 1580 erschienenes Arzneibuch empfahl Würzwein als Mittel gegen bestimmte Magen-Darm-Beschwerden. (Heute wird er wohl eher als Auslöser dieser Schmerzen am darauffolgenden Tag gesehen😂)
Heute wird der Glühwein traditionell in der Winter- und Adventszeit getrunken und ist auf deutschen Weihnachtsmärkten das beliebteste Getränk. Die Hitze des Glühweins belebt den Körper von innen, während er von außen die Hände warmhält. Doch warum nur auf dem Weihnachtsmarkt den köstlich warmen Wein genießen, wenn zuhause Glühwein selber machen so einfach und lecker ist.
Wann begann man Glühwein selber zu machen
Das älteste bekannte Glühweinrezept Deutschlands soll aus dem Jahre 1843 stammen. Ein Graf, der sehr gerne Gewürzwein trank, wollte seinen Glühwein selber machen und verfeinerte die Rezeptur. Der erste Glühwein war geboren. Allerdings etablierte sich seine Rezeptur nicht, da diese für die heutige Zeit eher ungenießbar schmeckt.
Wie viel Alkohol enthält selbstgemachter Glühwein?Der Alkoholgehalt variiert, wenn man Glühwein selber macht. Zum einen stark durch die verwendete Sorte des Weins und zum anderen durch die Rezeptur. Und natürlich auch, ob man seinen Glühwein selber mit Schuss macht oder auf diesen verzichtet.
Die Richtlinien für Hersteller geben mindestens 7% und weniger als 14,5% für Glühwein vor. Das klingt erstmal harmlos, wenn man Glühwein selber macht oder auch fertigen kauft, sollte man jedoch bedenken, dass durch die Wärme und den enthaltenen Zucker des Glühweins der Alkohol schneller wirkt.
Welchen Wein nutzen, um leckeren Glühwein selber zu machen?
Der beste Rotwein für deinen selbstgemachten Glühwein
Der Geschmack deines selbstgemachten Glühweins hängt stark von der verwendeten Sorte Rotwein ab. Da dieser später den Hauptgeschmacksträger deines Glühweins abbildet, raten wir von Rotweinen ab, die in Eichenfässern gereift wurden. Die daraus resultierende Holznote passt geschmacklich nicht gut mit den typischen weihnachtlichen Gewürzen eines Glühweins zusammen.
Wir empfehlen daher einen qualitativ hochwertigen Rotwein, der mit einem kräftig fruchtigen Geschmack besticht. Das fruchtige Aroma ist genau die richtige Basis, um deinen perfekten Glühwein selber zu machen.
Folgende Rotweinsorten eignen sich hervorragend, um Glühwein selber zu machen:
- Merlot
- Dornfelder
- Spätburgunder
- Cuvée
- Pinot Noir
- Zweigelt
Welcher Weißwein, um Glühwein selber zu machen?
Weißen Glühwein, selber gemacht oder gekauft, ist im Gegensatz zu dem klassischen Glühwein wesentlich milder und leichter vom Geschmack. Wer in Heißgetränken eine frische Note bevorzugt, für den eignet sich ein Weißwein, der viel Säure enthält und möglichst fruchtig schmeckt.
Diese feinherben Weißweinsorten passen ideal, um Glühwein selber zu machen:
- Chardonnay
- Müller-Thurgau
- Riesling
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Glühwein selber machen Rezepte:
1) Klassisch roten Glühwein selber machen
Zutaten
- 1 Liter Rotwein
- 2 BIO Orange
- 2 Zimtstangen
- 4 Gewürznelken
- 2 Sternanis
- 2-4 Esslöffel Rohrzucker, Honig oder Agavendicksaft
- optional: Vanilleschote, 50ml Rum
Genaue Zubereitung
- Im ersten Schritt wird der Rotwein in einem Topf erhitzt. Der Wein darf jedoch niemals kochen, sondern höchstens bis zu einem Siedepunkt von 78 Grad erhitzt werden, da sonst der Alkohol verdampft und der Wein schnell bitter werden kann.
- Nun werden die in Scheiben geschnittenen Orange und die Glühweingewürze hinzugefügt und je nach Geschmack gesüßt.
- Anschließend wird der Topf vom Herd genommen und man lässt die Gewürze etwa eine Stunde ziehen.
- Vor dem Servieren erhitzt man den Glühwein erneut und gießt in durch ein Sieb in die Tasse.
Fertig ist dein selbstgemachter Glühwein!
2) Weißen Glühwein selber machen
Zutaten
- 1 Liter Weißwein
- 1 BIO Orange
- 1 BIO Zitrone
- 2 Zimtstangen
- 3 Gewürznelken
- 2 Sternanis
- 3-4 Esslöffel Zucker, Honig oder Agavendicksaft
- unser Tipp: Ein Schuss Orangenlikör
Zubereitung
- Zuerst wird der Weißwein in einem Topf erhitzt, ohne dabei zu kochen.
- Nun wird die Orange in Scheiben geschnitten und zusammen mit den restlichen 2. Im zweiten Schritt wird der Abrieb einer BIO Zitrone in den Topf hinzugefügt.
- Anschließend wird der Glühwein je nach Belieben gesüßt und mit einen Schuss Orangenlikör abschmeckt. Glühweingewürze ebenfalls beigegeben.
- Nun wird der Topf vom Herd genommen und man lässt die Gewürze etwa eine Stunde ziehen.
- Vor dem Servieren wird auch der weiße Glühwein nochmals erhitzt, die Gewürze abgeseiht und mit einer frischen Orangenspalte in der Tasse schön garniert.
Fertig!
3) Alkoholfreien Glühwein selber machen
Du planst einen besinnlichen Abend gemeinsam mit der ganzen Familie mit weihnachtlicher Atmosphäre daheim und suchst daher nach einem alkoholfreien Heißgetränk für die Kinder?
Dann haben wir an dieser Stelle ein tolles Rezept, um einen alkoholfreien Glühwein selber zu machen.
Da Kinder es oftmals gerne süßer mögen, wird hier an süßem Saft und Zucker nicht gespart.
Zutaten
- 500ml Apfelsaft
- 250 ml Traubensaft
- 1 BIO Orange
- 1 BIO Apfel
- 2 Zimtstangen
- 2 Gewürznelken
- etwas Zitronen oder Limettensaft
- nach Belieben brauner Zucker
Zubereitung
- Alle Zutaten bis auf die Orangen und Äpfel zusammen in einen Topf geben, umrühren und auf geringer Stufe köcheln lassen
- Die Bio-Orangen und Äpfel heiß abwaschen und in Scheiben schneiden. Vier Orangen-Scheiben für die spätere Garnitur der Gläser beiseitelegen. Die restlichen Scheiben zum Topfinhalt hinzufügen
- Alles für rund 10 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen. Danach heiß servieren und mit den übrigen Orangenscheiben garnieren
Fertig!
4) Veganer Glühwein
Um deinen Glühwein selber zu machen sind keine tierischen Produkte notwendig. Einige Rezepte enthalten Honig, dieser ist allerdings kein zwanghafter Bestandteil eines leckeren Glühweins. Du kannst den Honig ganz einfach durch handelsüblichen Zucker, Rohrzucker oder Agavendicksaft ersetzen.
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Tipps und Tricks bei der Zubereitung deines selbstgemachten Glühweins
Selbstverständlich haben wir an dieser Stelle noch einen hilfreichen Tipp für dich auf Lager, der den besinnlichen Geschmack deines selbstgemachten Glühweins noch weiter hervorheben kann.
Die Gewürze lassen sich zu Beginn prima mit einem Mörser grob zerdrücken. So geben die Gewürze ihre herrlichen Aromen im Glühwein nur noch intensiver ab. Im zweiten Schritt füllst du diese nun um in einen Teebeutel oder gibst sie alternativ direkt in den Topf. Nun erwärme alle Zutaten wie im obigen Rezept erwähnt miteinander. Solltest du die Gewürze nicht über den Teebeutel in den Glühwein gegeben haben, vergiss nicht diesen am Ende gründlich abzusieben.
Wie lange sollte man den Glühwein ziehen lassen?
Der Glühwein kann direkt nach der Zubereitung serviert werden. Wer das weihnachtliche Aroma allerdings noch weiter intensivieren möchte, kann seinen selbstgemachten Glühwein noch eine Stunde ziehen lassen.
Warum darf Glühwein nicht kochen? Und wie kann man Glühwein am besten warmhalten?
Beim Glühwein selber machen ist strikt darauf zu achten, dass der Glühwein im Topf nicht anfängt zu kochen. Denn der im Wein enthaltene Alkohol beginnt bei 78,3°C zu verdampfen und auch die Aromen der verschiedenen beigefügten Gewürze verflüchtigen sich bei einer zu hohen Temperatur. Die Folge ist, dass der Geschmack des Glühweins bitter wird und der Alkoholinhalt merklich sinkt.
Nachdem du deinen Glühwein fertig zubereitet hast, fragst du dich sicher, wie du diesen am besten warm halten kannst. Hierzu empfiehlt es sich den Topf, in dem der Glühwein selbst gemacht wurde, auf geringer(!) Stufe auf dem Herd zugedeckt stehen zu lassen. Eine weitere Möglichkeit zum Warmhalten bietet ein sogenannter Glühweinkocher. In diesem kann der Glühwein sowohl erwärmt als auch auf der gewünschten Temperatur gehalten werden.
Welche Gewürze brauche ich, um Glühwein selber zu machen?
Die typisch weihnachtlichen Klassiker sind Sternanis, Zimtstangen sowie Gewürznelken. Diese sehen im Topf nicht nur dekorativ als Garnitur super aus, sondern verleihen dem Glühwein sein prägnantes und besinnliches Aroma. Daher raten wir dazu die Gewürze einzeln und im Ganzen zu kaufen, um die volle Würze herauszuholen und um den Glühwein nicht zu stark zu trüben.
Kann ich Zutaten in den Rezepten einfach austauschen?
Es liegt dir frei deinen Glühwein selber individuell zu machen und nach deinen Vorstellungen anzupassen. Wenn dir ein besonderes Aroma eines bestimmten Gewürzes oder Likörs gut gefällt, so gebe deinem Glühwein so viel davon hinzu, bis er deinen gewünschten Geschmack erreicht. So kreierst du eine völlig neue Rezeptur, um die dich deine Gäste bald beneiden werden.
Du kannst deinem selbstgemachten Glühwein auch durch weitere Gewürze noch einen Schwung mehr Weihnachtlichkeit verleihen. Beispielsweise kannst du durch Kardamonkapseln, Pimentkörnern oder Koriandersaat den Geschmack nach deinen Belieben anpassen und variieren.
Eine weitere Möglichkeit sind bereits fertige (gemahlene) Gewürzmischungen für Glühwein aus dem Handel. Diese sind natürlich eine Zeitersparnis und enthalten oftmals eine vielfältige Mischung an Gewürzen. Hierbei sollte man aber beachten, dass diese unter anderem nicht so aromatisch schmecken, wie die frischen Gewürze im Ganzen.
Wie lange ist selbstgemachter Glühwein haltbar?
Glühwein selber machen bringt einen einfach in die richtige Weihnachts- und Winter Stimmung. Leider sind die Augen oft größer, als der Durst der Gäste. Wenn von deinem selbstgemachten Glühwein noch Reste übrig bleiben, musst du diese allerdings nicht sofort weggießen. Fülle einfach die Reste in eine Flasche um, die luftdicht zu verschließen ist. Bewahre die Flasche im Kühlschrank auf und verbrauche die Reste bestenfalls innerhalb einer Woche. Sonst droht die Gefahr, dass Aromen verschwinden oder der selbstgemachte Glühwein verdirbt.
Verdorbenen Glühwein erkennst du daran, dass dieser nur noch schal und abgestanden schmeckt und anfängt muffig zu riechen.
Glühwein selber machen für den perfekten weihnachtlichen Abend
Welche Snacks passen zum selbstgemachten Glühwein?
Zu deinem leckeren selbstgemachten Glühwein möchtest du sicherlich auch einige schmackhafte Snacks reichen. Es passen sowohl herzhafte Snacks als auch süße Nachspeisen zum heißen Glühwein.
Soll die Verpflegung eher deftig sein, empfehlen wir Brote mit klassisch rustikalem Belag wie Schmalz, Liptauer oder Speck. Sollen die Snacks eher weniger fettreich sein, kannst du auch auf Bruschetta, Quiche oder Flammkuchen zurückgreifen.
Wer seine Snacks lieber ausschließlich süß mag, dem bieten sich allerhand weihnachtliche Leckereien wie beispielsweise selbstgebackene Plätzchen, Stollen, Nüsse, Lebkuchen, Vanillekipferl oder Kokosmakronen an. Wenn du die Nachspeisen ebenso wie den selbstgemachten Glühwein heiß servieren möchtest, kannst du deinen Gästen Bratäpfel oder heiße Waffeln mit Kirschen anbieten.
Welche Hauptgerichte sollte man zu Glühwein servieren?
Soll dein weihnachtlicher Abend eher an einer fein gedeckten Tafel stattfinden, gibt es zahlreiche Hauptgerichte, die die Stimmung perfekt unterstreichen. Eine deftige Suppe mit Einlage eignet sich hervorragend als weihnachtlicher Begleiter zum heißen Wein. Passend sind da beispielsweise Gulaschsuppe, Kartoffelsuppe mit Würstchen oder ein scharfes Chili con/sin Carne.
Darf es etwas mehr sein, kannst du natürlich auch Klassiker wie einen saftigen Braten mit Rot- oder Rosenkohl gepaart mit Kartoffeln oder Klößen servieren. Damit auch die Käsefans unter uns abgeholt werden, können sowohl Ofenkäse als auch ein Käsefondue gereicht werden.
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